Deutschland

Promotionsmöglichkeiten in Deutschland

In Deutschland besteht die Möglichkeit, die Promotion im Rahmen eines individuellen Forschungsprojekts durchzuführen. Zu diesem Zweck vereinbart die Doktorandin/der Doktorand ein Thema mit einem Professor/einer Professorin, der/die das Forschungsprojekt betreut. Promotionsverfahren nehmen in der Regel ca. drei bis fünf Jahre in Anspruch. Die Promovierenden sind je nach Kontext mehr oder weniger frei in der Organisation und Planung des Forschungsvorhabens.

Zudem besteht die Möglichkeit, eine Promotion im Rahmen eines strukturierten Ausbildungskonzeptes abzuschließen. Beispielsweise hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hierzu das Förderinstrument der Graduiertenkollegs (Research Training Groups, RTG) eingerichtet. Diese bieten ein organisiertes fachlich eingegrenztes Forschungsprogramm, in welches die einzelnen Promotionsvorhaben eingegliedert sind. Graduiertenkollegs haben vielfach interdisziplinären Charakter und können als IRTG international ausgerichtet sein. Sie bieten ein fachliches Studienprogramm und darüber hinaus teilweise auch Qualifizierungsangebote im Bereich von überfachlichen Schlüsselkompetenzen.

An der Universität des Saarlandes sind zahlreiche strukturierte Promotionsprogramme etabliert, die z.T. eine ausgeprägte Internationalität aufweisen. Neben der durch die Exzellenzinitiative geförderten Graduiertenschule Informatik und der International Max Planck Research School for Computer Science sind dies die Graduiertenkollegs der DFG, die Marie Curie Initial Networks oder die durch das Universitätspräsidium geförderten fachnahen Doktorandenprogramme. Zudem bietet die UdS ein universitätsweites, fächerübergreifendes Graduiertenprogramm (GradUS), das den Promovierenden verschiedene Förder- und Qualifizierungsmöglichkeiten zur Verfügung stellt.

Die Technische Universität Kaiserlautern bietet verschiedene internationale Promotionsprogramme. Die Doktorand*innen nehmen an strukturierten, z.T. englisch-sprachigen Programmen teil. Die Arbeiten können in der Regel in drei bis fünf Jahren abgeschlossen werden.

An der Universität Trier bestehen neben der Möglichkeit zur individuellen Promotion einige Graduiertenkollegs und Graduiertengruppen. Das Internationale Graduiertenzentrum (IGZ) bietet darüber hinaus fachübergreifende Qualifizierungsangebote an.

Die Promotion anmelden

Bei einer individuellen Promotion ist eine Zulassung durch die Annahme der Doktorandin/des Doktoranden durch die Betreuerin/den Betreuer der Arbeit und die Zulassung zum Promotionsverfahren durch den Fachbereich möglich. In strukturierten Doktorand*innenprogrammen gibt es eine Ausschreibung, auf die ein differenziertes Auswahlverfahren folgt.

Die Promotion finanzieren

Die meisten Doktorand*innen finanzieren ihre Promotionsvorhaben über die Anstellung als wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in an einer Hochschule oder Forschungseinrichtung. Viele Doktorand*innen erhalten ein Stipendium zur Promotion für einen befristeten Zeitraum von ca. drei Jahren. Dabei muss sich der Doktorand/die Doktorandin entweder selbst bei einer Förderinstitution (z.B. Stiftungen) um ein Stipendium bewerben, oder er/sie erhält mit der Annahme an ein Graduiertenkolleg gleichzeitig ein Promotionsstipendium. Es gibt auch Promovierende, die in der Privatwirtschaft oder im öffentlichen Dienst beschäftigt sind und berufsbegleitend ihre Doktorarbeit verfolgen.