Grenzüberschreitend studieren: Interview mit Mihayl Varbanov

Mihayl Varbanov ist Dozent und Forscher, gleichzeitig aber auch noch Student der Pharmazie an der Universität Lothringen. Er forscht im Bereich der Virologie und Immunologie. Für sein Fach ist er außerdem als Erasmus-Koordinator für internationale Kooperationen zuständig. Er hat von September bis Dezember 2017 eine Förderung aus dem UniGR-Mobilitätsfonds der Universität Lothringen erhalten, um an der Universität Lüttich Lehrveranstaltungen zu besuchen.

Warum haben Sie Nancy als Standort für Ihr Studium gewählt?

VARDANOV: Wegen der geographischen Lage: Nancy liegt nah an Deutschland, Luxemburg und Belgien, die Schweiz ist auch nicht weit entfernt. Als Stadt hat Nancy eine angenehme Größe, weder zu groß noch zu klein, und es wird wirklich in die Forschung investiert. Für meinen Bereich gibt es hier meiner Meinung nach gute Perspektiven.

Wie sind Sie auf die Universität der Großregion – UniGR und das grenzüberschreitende Studium aufmerksam geworden?

VARDANOV: Ich habe die UniGR und die Möglichkeiten zum grenzüberschreitenden Studieren während eines Workshops der DRIE (International Relations Office) im Juni 2017 kennengelernt und den Entschluss gefasst, Lehrveranstaltungen an einer UniGR-Partneruniversität zu besuchen: der Universität Lüttich.

Was halten Sie von der Zusammenarbeit im UniGR-Verbund?

VARDANOV: Ich finde die Idee und die Möglichkeiten, die der Verbund bietet, toll. Während meines 11. Semesters habe ich, trotz eines sehr engen Zeitplans, vier Module an der Universität Lüttich besuchen können (in einem Master, der gemeinsam mit der Universität Brüssel angeboten wird). Es ist wirklich ein Riesenvorteil dieser grenzüberschreitenden Kooperation, dass man punktuell mobil sein kann, ohne gleich ein ganzes Semester oder Studienjahr ins Ausland gehen zu müssen. Ich konnte mir die Veranstaltungen aussuchen und auch so legen, dass ich ganze Tage in Lüttich war, z.B. Donnerstag und Freitag.

Welchen Gewinn haben Sie aus der UniGR-Kooperation für Ihr Studium ziehen können?

VARDANOV: Es war eine sehr interessante und bereichernde Erfahrung, z.B. konnte ich mich über best practices austauschen. Die Kursinhalte waren inhaltlich sehr unterschiedlich, insgesamt aber alle sehr berufsvorbereitend, besonders, weil unsere Kurse direkt im Universitätsklinikum in Lüttich stattfanden. Ich konnte mit allen Referenten sprechen und sogar meine Projekte für die Zukunft mit ihnen besprechen, wie etwa die praktische Arbeit im letzten Studienjahr.

Würden Sie anderen Studierenden eine solche UniGR-Mobilität empfehlen?

VARDANOV: Ja, auf jeden Fall! Ich berichte auch anderen Studierenden von meiner Erfahrung, die ich auf keinen Fall missen möchte.

Interview: Coralie Krebs, Studentin im Master Border Studies und Praktikantin für UniGR-Aktivitäten am DRIE (International Relations Office)