Gastvortrag im Atelier Bordertexturen

Am 22. Februar 2018 war Dr. Hannes Krämer von der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) zu Gast im Atelier Bordertexturen. In seinem Vortrag “Infrastrukturen der Grenze” stellte der Bereichsleiter für Grenzforschung am Viadrina Center B/ORDERS IN MOTION innovative Zugänge zu Grenzraumfragen vor.

Anknüpfend an die rezente Entwicklung in den Border Studies, Grenzen als Prozesse zu denken und als multidimensionale Objekte zu fassen, arbeitete der Kulturwissenschaftler vor allem den Infrastrukturbegriff als analytisches Werkzeug heraus. Damit macht Krämer die materielle Dimension von Grenzziehungsprozessen stark, zugleich aber geht er weit darüber hinaus. Etwa, wenn Infrastrukturen als Brücke zwischen Praktiken fungieren und somit komplexe Grenzziehungsprozesse erst möglich machen.

Diese Analyseperspektive trifft sich mit dem Forschungsinteresse der AG Bordertexturen, die einen zeitgemäßen Grenzbegriff und eine entsprechende Methodologie entwickelt. Zur AG zählen Kulturwissenschaftler_innen des Netzwerks UniGR-Center for Border Studies, die die interregionale Vortragsreihe “Atelier Bordertexturen” im Jahr 2016 ins Leben gerufen haben. Seitdem finden die öffentlichen Vorträge wechselnd an der Universität des Saarlandes und der Universität Luxemburg statt und bilden ein Forum für aktuelle Entwicklungen in den kulturwissenschaftlichen Border Studies.
Im nächsten Atelier Bordertexturen am 13. Juni 2018 an der Universität des Saarlandes wird Frau Kerstin Schoor (Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)) zu Gast sein. Sie ist Professorin für deutsch-jüdische Literatur- und Kulturgeschichte, Exil und Migration.

Weitere Informationen zur Arbeitsgruppe und zum Atelier Bordertexturen: hier.
Hannes Krämer zum Nachhören auf dem luxemburgischen Radiosender 100,7 (23.02.2018).