Die Großregion – bestehend aus Luxemburg, Wallonien, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und der Region Grand Est (das geographische Gebiet der ehemaligen Region Lothringen) – bietet für junge, gut ausgebildete Menschen eine Vielzahl an Beschäftigungsmöglichkeiten. Was müssen junge Absolvent/innen beachten, wenn sie sich in der Großregion bewerben möchten?
Diesem Thema widmete sich die bei der Karrieremesse unicareers.lu von der Universität der Großregion angebotene Konferenz am 29. September in Luxemburg. Sophia Dorka, Referentin für interkulturelle Kompetenz und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für "Romanische Kulturwissenschaft und interkulturelle Kommunikation" der Universität des Saarlandes, gab den Teilnehmerin hilfreiche Tipps für die Bewerbung und den Einstieg in den Arbeitsmarkt der Großregion.
Zum einen sollten sich junge Absolvent/innen über kulturelle Unterschiede, insbesondere in der Arbeitswelt, innerhalb der Großregion bewusst sein; zum anderen gilt es auch bestimmte ländertypische Spezifika bei den Bewerbungsprozessen zu beachten. Hierarchien sind in Organisationen in Frankreich und Belgien beispielsweise etwas stärker ausgeprägt als in Deutschland und Luxemburg. Das bedeutet, dass Rang, Titel, Seniorität u.a. mehr Bedeutung beigemessen wird und dass in Kulturen mit flacheren Hierarchien Mitarbeiter/innen stärker in Entscheidungsprozesse eingebunden werden können.
Im Bewerbungsprozess gleichen sich die Regionen an. Dennoch können gewissen länderspezifische Unterschiede noch bestehen. So ist es in Deutschland üblich, ein komplettes Bewerbungsdossier inklusive aller Arbeitszeugnisse und Qualifikationszertifikate dem potentiellen Arbeitgeber zu übermitteln, während in Belgien und Frankreich oftmals bei einem ersten Kontakt lediglich der Lebenslauf und ein Bewerbungsschreiben ausreichen. Während es in Deutschland üblich ist, den Lebenslauf mit einem professionellen Foto zu versehen, bestehen in Frankreich viele Unternehmen auf einen anonymen Lebenslauf ohne Lichtbild.
Die zahlreichen individuellen Rückfragen der Teilnehmer/innen spiegelten das große Interesse am Thema wider. Anfang 2018 wird das Zentrum für Schlüsselkompetenzen und Hochschuldidaktik (ZeHS) der Universität des Saarlandes auch einen Workshop zum Thema Interkulturelle Handlungskompetenz Großregion anbieten. Studierende und Doktoranden der Partneruniversitäten der Universität der Großregion können nach einer Anmeldung kostenlos daran teilnehmen. Für mehr Informationen, hier klicken.