Länderübergreifendes Netzwerk der Sprachenzentren in der Großregion schafft Modell für strukturiertes Sprachenlernen

Mehrere hundert Studentinnen und Studenten in der Großregion nutzen jährlich die Gelegenheit, über das Erasmus-Programm der EU ein oder mehrere Semester im Ausland zu verbringen. Auch innerhalb der Großregion erlaubt die geographische Nähe der sechs Mitglieder der Universität der Großregion einen regen Austausch von Studierenden, denen somit vier verschiedene nationale Universitätskulturen offenstehen. Solche Kurzzeitaufenthalte reichen jedoch nicht immer aus, um die Besonderheiten des Gastlandes und die akademische Kultur umfassend zu begreifen und bestmöglich von ihnen zu profitieren. Die Sprachenzentren aller sechs UniGR-Hochschulen (die Universitäten in Kaiserslautern, Lothringen, Lüttich, Luxemburg, im Saarland und in Trier) haben sich daher nun in einem Projekt zusammengetan, um diese Studierenden künftig noch besser auf ihr Studium oder Praktikum im Ausland vorzubereiten.

Ziel des von Eve Lejot vom Sprachenzentrum der Universität Luxemburg koordinierten Projekts ist es, ein gemeinsames, länderübergreifendes Vorbereitungsprogramm für den Aufenthalt im frankophonen bzw. deutschsprachigen Ausland auf die Beine zu stellen. Die UniGR unterstützt das Projekt als strategischer Schlüsselpartner mit langjähriger Erfahrung in grenzüberschreitenden Kooperationen. Mit der Universität Pau (F), die auch im Programm Erasmus+ ein Projekt zu grenzüberschreitenden Kompetenzen koordiniert, besteht ebenfalls eine strategische Partnerschaft. Sie wird das gesamte Team aus der Großregion Ende 2019 zu einer Konferenz einladen, um die Ergebnisse des Projekts Language Centers Greater Region (LCGR) vorzustellen.

Die Studierenden werden auf zwei Arten begleitet: Vor der Abreise können die angehenden Austauschstudierenden über die Plattform Moodle schon Kontakt mit Studierenden aus den anderen Hochschulen aufnehmen und die Sprache des Ziellandes anwenden. Gleichzeitig nehmen sie, ebenfalls virtuell via Moodle, an einem Vorbereitungskurs teil, der in drei großen Themenbereichen wichtige Informationen zur Vorbereitung des Austausches und zur Gastuni vermittelt (notwendige Formalitäten, soziales und akademisches Leben).

An die Vorbereitungsphase schließen sich zwei mehrtägigen Klausurtreffen an, bei denen sich die Lerngruppen aus allen Hochschulen auch persönlich kennenlernen und miteinander arbeiten.

Das Projekt mit dem offiziellen Titel “Creation of a Language Centres network in the Greater Region as a model for a structured language learning system“ wird zwei Jahre lang mit insgesamt rund 180.000 Euro durch das Programm Erasmus+ der EU gefördert und läuft seit Oktober 2017. In einer Pilotphase werden im Mai 2018 die Aktivitäten des Vorbereitungskurses – hauptsächlich durch Bettina Rheinert von der Universität Lothringen entwickelt – mit Studierenden der Universitäten Lüttich und Trier getestet. Ab dem Wintersemester 2018/19 sollen die ersten regulären grenzüberschreitenden Veranstaltungen zur Auslandsvorbereitung stattfinden.

Praktische Hinweise: Das Angebot wird sich an alle Studierenden des Universitätsverbunds der Großregion richten, die ab dem Sommersemester 2019 im französischsprachigen beziehungsweise im deutschsprachigen Ausland studieren wollen. Die Anmeldungen zum Vorbereitungslehrgang und zu den mehrtägigen Klausurtreffen starten im September/Oktober 2018 über die Sprachenzentren und über die eigens eingerichtete Facebookseite.

Projektkonsortium : Eve Lejot (Universität Luxemburg); Laurence Wéry, Véronique Gueury und Caroline Legros (Universität Lüttich); Laurence Gendron und Katrin Kuhnert (Technische Universität Kaiserslautern); Bettina Reinhart und Anne Château (Universität Lothringen); Peter Tischer (Universität des Saarlandes); Peter Knopp (Universität Trier).

Kontakt: Leslie Molostoff, Universität Luxemburg, leslie.molostoff@uni.lu