Universität der Großregion, Modell einer „Europäischen Universität“

Die Anerkennung der Universität der Großregion – UniGR als Europäische Universität wird in den kommenden zwei Jahren eine zentrale Aufgabe für das UniGR-Führungsduo werden. Prof. Pierre Mutzenhardt, Präsident der Universität Lothringen, und Prof. Manfred Schmitt, Präsident der Universität des Saarlandes, wurden von ihren Kollegen im Rahmen einer Ratssitzung des Hochschulverbundes am 17. November 2017 zum Präsidenten bzw. Vize-Präsidenten der UniGR gewählt.

Der UniGR-Rat, der sich aus den Präsidenten und Rektoren der sechs Partneruniversitäten zusammensetzt, dankte während der Sitzung in der Villa Europa in Saarbrücken seinem scheidenden Vize-Präsidenten Michael Jäckel, Präsident der Universität Trier. Für die kommende Amtsperiode wurde das neue saarländisch-lothringische Führungsduo damit betraut, die Schaffung eines integrierten Hochschul- und Forschungsraums in der Großregion weiter voranzutreiben. Dies schließt gemeinsame Studiengänge ebenso ein wie Übergänge zwischen den Universitäten für Studierende und Doktoranden sowie die Intensivierung der grenzüberschreitenden wissenschaftlichen Zusammenarbeit.

Angesichts der Pläne der Europäischen Union, den Aufbau der von Emmanuel Macron im September umrissenen „Europäischen Universitäten“ zu fördern, bekräftigt Pierre Mutzenhardt „die Vorbildfunktion der UniGR, die bereits heute alle Elemente dieser künftigen Universitätsverbünde vereint.“

Das Netzwerk der sechs Universitäten in Kaiserslautern (D), Lüttich (B), Lothringen (F), Luxemburg (LU), im Saarland (D) und in Trier (D) umfasst 132.500 Studierende und über 10.000 Lehrende und Forschende. Die UniGR hält für sie ein großes Spektrum an Serviceleistungen für das Studium und für Forschungsaufenthalte bereit. Sie bietet ihnen die Möglichkeit, das Studienangebot und Dienstleistungen wie die Medienausleihe der Partneruniversitäten zu nutzen – ohne zusätzliche Einschreibegebühren. In 19 grenzüberschreitenden Studiengängen zwischen Mitgliedshochschulen der UniGR können die Studierenden beiderseits der Grenze studieren und bi- oder sogar trinationale Abschlüsse erlangen. Der europäische UniGR-Doktortitel eröffnet den Promovierenden die Chance, den grenzüberschreitenden Charakter ihrer Forschungsarbeiten aufzuwerten.

Die Vernetzung der Wissenschaftler in der Großregion stellt eine zentrale Aktivität der UniGR dar, insbesondere in ihren sogenannten Leuchtturmbereichen: Grenzraumstudien („Border Studies“), Materialwissenschaften & Ressourceneffizienz sowie Biomedizin. Seminare, wissenschaftliche Workshops und Konferenzen, bei denen die Wissenschaftler der Großregion sich kennenlernen, haben bereits zahlreiche grenzüberschreitende Projekte hervorgebracht. 

Mit der Gründung des grenzüberschreitenden Vereins UniGR a.s.b.l. im November 2015 wurde die UniGR der am stärksten integrierte Verbund grenzüberschreitender Universitäten in ganz Europa. Sie ist heute Partner mehrerer ERASMUS+- und INTERREG-Projekte, die europäische Fördermittel erhalten bzw. die Förderung beantragt haben. Ein prominentes Vorhaben ist die Schaffung des „europäischen Zentrums für Grenzraumforschung (Border Studies)“ mit dem Ziel der Strukturierung eines interdisziplinären Netzwerks von rund 80 Wissenschaftlern, der Schaffung einheitlicher Forschungsinstrumente und der Vereinfachung der grenzüberschreitenden Lehre. Die UniGR beteiligt sich darüber hinaus an dem Projekt „Exzellenzprogramm im Bereich Chirurgie und Strahlentherapie (NHL-ChirEx)“ der drei medizinischen Fakultäten in der Großregion, sowie am Projekt des „Klimalabor-Netzwerks (RCC/KN)“ im Bereich Energiewende. Der Verbund begrüßt im Übrigen die Schaffung des Netzwerks der Sprachenzentren der Universitäten der Großregion im Rahmen eines ERASMUS+-Projekts, mit dem die Studierenden ihre Auslandsaufenthalte vorbereiten können.

Bild: Pierre Mutzenhardt (links) et Manfred Schmitt (rechts), Präsident bzw. Vize-Präsident der l'UniGR
Copyright: Universität Lothringen; Universität des Saarlandes - Iris Maurer