Erfahrungsberichte

Erfahrungsberichte

Hier kommen die Promovierenden zu Wort: mit Erfahrungsberichten über die grenzüberschreitende Mobilität im Rahmen von UniGR u.v.m..
Viel Spaß bei der Lektüre!

Wenn Sie auch von Ihren Erfahrungen berichten wollen, kontaktieren Sie uns gern.

 

Summer School "Unternehmertum und Innovation im interkulturellen Kontext" an der Université de Lorraine

Interview mit Rémi Tilkin, Doktorand der Materialwissenschaften an der Universität Lüttich

Die Summer School des Kollegiums LMI (Lorraine Management Innovation) der Université de Lorraine fand im Jahr 2020 aufgrund der Covid-19 Pandemie vom 30. Juni bis zum 8. Juli online statt. Dieses Format erlaubte es den Teilnehmer*innen aus allen Ecken der Großregion sich trotz der Gesundheitskrise kennenzulernen und auszutauschen. Rémi Tilkin, Doktorand der Materialwissenschaften an der Universität Lüttich, berichtet von seiner Erfahrung.

 

UniGR: Erklären Sie uns bitte in einigen Worten Ihr Projekt.
Rémi Tilkin
: Ich arbeite zu biologisch abbaubaren Implantaten, die bei einem Bruch eingesetzt werden können, um den Knochen bei seiner Regenerierung zu unterstützen. Diese Implantate dienen als temporäre Unterstützung, damit der Knochen sich wieder zusammensetzt. Langfristig zersetzt sich das Implantat und übrig bleibt nur der regenerierte Knochen.

 

UniGR: Warum haben Sie sich dazu entschieden, an der e-Summer School der Université de Lorraine teilzunehmen? Inwiefern hat die e-Summer School Ihre Arbeit bereichert?
Rémi Tilkin
: Ich denke, dass es der Wissenschaft bisweilen an Unternehmertum fehlt, obwohl Grundlagenforschung auf industrieller Ebene wertvoll sein kann. Ich wollte verstehen, welche Hindernisse es gibt und welche Schritte es bei der Entwicklung eines Projekts gibt. Ich denke, dass die Kenntnisse, die ich in dieser Summer School erworben habe, nämlich zu wissen, was man im Rahmen eines Projektes mit einem Unternehmen alles berücksichtigen muss, mir in meiner Karriere im industriellen Sektor sehr nützlich sein können.

 

UniGR: Könnten Sie die Herausforderungen beschreiben, die sich für Ihre Arbeit durch die Gesundheitskrise ergeben?
Rémi Tilkin
: Für mich sind die beiden größten Probleme, dass ich nicht mehr experimentell arbeiten kann und der Mangel an Kontakten und Kommunikation mit meinen Kolleg*innen.

 

UniGR: Wie haben Sie den interkulturellen Austausch über Videokonferenz mit den Professor*innen und den Doktorand*innen aus der Großregion erlebt?
Rémi Tilkin
: Ich habe nicht wirklich Probleme aufgrund der kulturellen Unterschiede bemerkt. Probleme ergaben sich aus meiner Sicht eher aus unterschiedlich starker Beteiligung und aufgrund der verschiedenen Charaktere.

 

UniGR: Die Pandemie grenzt die internationale Mobilität von Forscher*innen enorm ein. Ergeben sich aus Ihrer Sicht besondere Vorteile, wenn man in der Großregion lebt und arbeitet? Wie sieht es diesbezüglich mit der virtuellen Mobilität aus?
Rémi Tilkin
: Sich über Videokonferenz austauschen zu können ist auf jeden Fall ein Vorteil. Das ermöglicht es uns, an Veranstaltungen teilzunehmen und unser Wissen miteinander zu teilen. Dennoch bleiben Präsenzveranstaltungen für mich am wichtigsten. Es ist, selbst in kleinen Gruppen, sonst sehr schwer zu interagieren. Es fehlt einfach der physische Kontakt.

 

UniGR: Hätten Sie Interesse daran, an ähnlichen grenzüberschreitenden Aktivitäten teilzunehmen?
Rémi Tilkin
: Ja, es ist immer interessant, andere Forscher*innen kennenzulernen, allerdings nicht unbedingt unter diesen Umständen und über Videokonferenz. Ich hatte nicht wirklich das Gefühl, mit einigen Teilnehmer*innen oder mit den Organisator*innen interagieren zu können, so wie ich es gerne getan hätte. Im Rahmen einer Präsenzveranstaltung wäre das viel einfacher gewesen.

 

UniGR: Was ist Ihrer Meinung nach der Mehrwert, der sich aus der Arbeit in einer interkulturellen und mehrsprachigen Umgebung ergibt? Welche Ratschläge könnten Sie anderen geben?
Rémi Tilkin
: Ich denke, das öffnet den Geist. Ich denke, dass es auch über den Bereich der Interkulturalität hinaus wichtig ist, mit verschiedenen Personen zusammenzuarbeiten. Unterschiedlichkeit (im Sinne von Kultur, Sprache, Ausbildung, Thematik, sozialem Hintergrund) erlaubt es, von anderen zu lernen und sich gegenseitig zu ergänzen. Man muss dazu mit Schwachpunkten umgehen können und sich von den Stärken inspirieren lassen.