UniGR Interdisziplinäres Kompetenzzentrum “Metalle und Materialen in einer Kreislaufwirtschaft“ (UniGR-CIRKLA)
Der Übergang zur Kreislaufwirtschaft ist das Herzstück des europäischen Green Deal. Mit ihrer industriellen Tradition in den Bereichen Stahl und neue Materialien kann die Großregion eine Vorbildfunktion bei der Veränderung von Verbrauchspraktiken und bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle übernehmen.
Hauptziel des Projekts ist es, Akteure aus Gesellschaft, Bildung, Forschung und Industrie in einem Kompetenzzentrum zusammenzubringen, um den Übergang zu einer stärker kreislauforientierten Wirtschaft für Metalle und Geomaterialien zu erleichtern. Es vereint die wissenschaftlichen Partner der UniGR und das CRITT TJFU, neben regionalen und europäischen Akteuren aus Industrie und Innovation.
Es geht darum, über den Austausch bewährter Verfahren hinauszugehen und die Kompetenzen der Akteure in der Großregion zu bündeln, um sich gemeinsam einer Herausforderung anzunehmen, deren Lösungen die Grenzen der regionalen Teilgebiete überschreiten.
Programm: Interreg VI A Großregion
Dauer: 01.04.2024 - 31.03.2028
Budget : 6.571.654,00 € (davon 3.942.992,40 € EFRE Förderung)
Kontakt: Jean-François Nivart, Projektkoordinator, Universität Lüttich
Arbeitspaket 1: HIN ZU EINER STÄRKER KREISLAUFORIENTIERTEN GESELLSCHAFT
Aktivität 1.1: Zirkuläre Wanderausstellung
Sensibilisierung von Jugendlichen für die Umweltauswirkungen der Produkterstellung. Eine Reihe von mehrsprachigen Animationen wird in Form von pädagogischen Koffern für Schulveranstaltungen und Wanderausstellungen konzipiert, die in einem Museumsbus durch die Großregion touren wird. Hauptziel ist, das Bewusstsein für die Kreislaufwirtschaft, die Notwendigkeit der Reduzierung von Verbrauchsströmen und den Vorrang von Reparatur und Wiederverwendung vor Recycling zu schärfen.
Aktivität 1.2: Executive-Education
Geplant ist die Entwicklung eines „Executive Education“-Programms zur Vermittlung von Kreislaufwirtschaft-Kompetenzen an Führungskräfte und für die Geschäftspraktiken in der GR. Der Fokus liegt hier auf „Twin Transformation“, um Technologie und Innovation mit dem zirkulären Aspekt der kreislauforientierten Nachhaltigkeit zu verbinden. Die Partner verfügen über unterschiedliche
Kompetenzen (z.B. RPTU: Zirkuläre Geschäftsmodelle und Innovationen; ULiège: Recycling von Metallen; Greenable GmbH: Life-Cycle-Carbon-Accounting, EIT RawMaterials: Startups und Rohstoffe), die in Form innovativer digitaler Lehrformate (z. B. im Metaverse-Teamwork) über Landesgrenzen hinaus angeboten und durch Präsenz-Formate ergänzt werden können. Für die Studierenden wird es aufgrund dieser digitalen Angebote keine Mobilitätseinschränkungen geben. Nach Ende des Projekts ist der Aufbau eines MBA-Studiengangs zu Circular Innovation angedacht.
Aktivität 1.3: Doktorand*innenschule
Promovierende aller Fachrichtungen aus der Großregion sollen gemeinsam in den multidisziplinären Aspekten der Kreislaufwirtschaft von Materialien und den Grundlagen des Unternehmertums geschult werden, indem sie eine von Industriepartnern vorgeschlagene Herausforderung der Kreislaufwirtschaft lösen sollen. Eine Aktivität, die ursprünglich von EITRawMaterials (ULiège/UL) entwickelt wurde, wird an die Besonderheiten der Großregion angepasst.
Arbeitspaket 2: HIN ZU EINER STÄRKER KREISLAUFORIENTIERTEN REGION
Aktivität 2.1: Gebäude als Materialbanken
Erstellung eines virtuellen Mock-Up Gebäudes, um alle Qualität und Quantität der Baumaterialien zu dokumentieren und bereits bei der Planung die Wiederverwendung und das Recycling der verwendeten Materialien zu berücksichtigen und Verfügbarkeiten aufzuzeigen. Erforschung der Anforderungen an die Dokumentation und Zertifizierung, um eine optimale Wiederverwertbarkeit von Grundmaterialien wie Beton und Stahl zu gewährleisten.
Aktivität 2.2: Wiederverwendung und Wiederverwertung - auf dem Weg zu Kreislaufmaterialien: Fallstudie Stahl
Qualitative und quantitative "Kartierung" der Materialströme im Zusammenhang mit der Stahlindustrie der Großregion und somit Identifizierung der wichtigsten Möglichkeiten zur Beeinflussung und potenziellen Steigerung der Effizienz. Identifizierung von neuen werkstofftechnischen Forschungsthemen und Partnern in der Großregion für effiziente technologische Optimierungslösungen im Sinne der potenziellen Kreislauffähigkeit der Wertschöpfungskette. Die Komplexität der logistischen und werkstofftechnischen, aber auch der energetischen und finanziellen Herausforderungen der Transformation in der Stahlindustrie in Richtung Kreislaufwirtschaft erfordert die vollständige Begleitung aller Daten durch konsequente Digitalisierung: Werkstofftechnische Beiträge zum Aufbau des Digitalen Zwillings für die zirkuläre Stahlproduktion werden geliefert.
Aktivität 2.3: Beratungsstelle für Reparatur-Wiederverwendung-Recycling
Organisation der Sammlung von Elektro- und Elektronik-Altgeräten (EAG), sodass ihre Wiederverwendung und Reparatur vor dem Recycling gefördert wird. In Absprache mit den Sammelunternehmen, Strategien zur Diagnose und Bündelung der Ströme einführen. Grenzüberschreitende Förderung von zivilgesellschaftlichen Initiativen zur Reparatur (z. B. Repair- Cafés,...) und Unterstützung bei der Beschaffung oder Herstellung von Ersatzteilen.
Arbeitspaket 3: HIN ZU STÄRKER KREISLAUFORIENTIERTEN INNOVATIONEN
Aktivität 3.1: Wissenszentrum
Schaffen eine gemeinsames Verständnis von Kreislaufwirtschaft, Wissen bündeln und für die Öffentlichkeit zugänglich machen und Informationen über die regionalen Akteure und Aktivitäten in dem Bereich zusammenführen.
Aktivität 3.2: Aktivitätsübergreifende Kommunikationsmaßnahmen
Eine übergreifende Kommunikation soll die globale Sichtbarkeit des Projekts erhöhen und die Gesamtheit seiner Aktivitäten bei verschiedenen Zielgruppen bekannt machen.
Aktivität 3.3: Grenzüberschreitende Innovationsgemeinschaft
Identifikation, Sichtbarmachung und Vernetzung von Stakeholdern der Großregion (z.B. Start-ups, Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Inkubatoren, Investoren) die die Kreislaufwirtschaft fördern möchten. Vernetzung der Stakeholder in einer grenzüberschreitenden Innovationsgemeinschaft.
Projektpartner
Universität Lüttich (federführender Partner)
CRITT TJFU (Centre de Recherche d’Innovation et de Transfert de Technologie en Techniques Jet Fluide et Usinage)
UniGR a.s.b.l.
RPTU Kaiserslautern-Landau
Université de Lorraine
Universität Luxemburg
Universität des Saarlandes
Universität Trier
htw saar
Assoziierte Partner
Belgien:
Pole MecaTech
Maison de la Métallurgie et de l’Industrie de Liège asbl
INTRADEL
Deutschland:
Peter Gross Bau
A.R.T. Zweckverband
Steinbeis Forschungszentrum „Material Engineering Center Saarland“
Weltkulturerbe Völklinger Hütte - Europäisches Zentrum für Kunst- und Industriekultur GmbH
East Side Fab e.V.
saarland.innovation&standort (saaris GmbH i.Gr.)
greenable GmbH
Science and Innovation Alliance Kaiserslautern e.V.
Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität (MKUEM) Rheinland-Pfalz
Bauforum Rheinland-Pfalz
SHS – Stahl-Holding-Saar GmbH & Co. KGaA
Ministerium der Finanzen Rheinland-Pfalz
Frankreich:
XARDEL DEMOLITION
EIT RawMaterials CLC Central
Interfaces EURODEV CENTER
Luxemburg:
Technoport S.A.
SOLID S.A.
© Eric Pirard
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