Internationales Kolloquium "Le malaise contemporain" (Das zeitgenössische Unbehagen) in Luxemburg

Am 2. und 3. Dezember 2021 fand das internationale Kolloquium „Le malaise contemporain. Gesellschaft und Subjektivität in der französischen Literatur von 1990 bis 2020“ am Institut Pierre Werner in Luxemburg statt. Einige Teilnehmende waren dabei virtuell zugeschaltet. Das Kolloquium, das aus einer Zusammenarbeit zwischen Katharina Münchberg und Alex Demeulenaere (Universität Trier), Patricia Oster-Stierle (Universität des Saarlandes) und Tonia Raus (Universität Luxemburg) entstand, brachte internationale Fachleute, Nachwuchswissenschaftler*innen und Kolleg*innen von drei Universitäten der Großregion zusammen, um über die verschiedenen Aspekte des Malaise (Unbehagen) zu reflektieren, die in der französischen Literatur der letzten dreißig Jahre auftauchen.

Ausgehend von dem erneuerten Bewusstsein für die gesellschaftliche Relevanz des Erzählens in der französischen Erzählliteratur zwischen 1990 und 2020 befasste sich das Kolloquium mit der Frage der gegenseitigen Durchlässigkeit von Gesellschaft und Subjektivität, der Korrelation zwischen der lebendigen Welt und dem Ich des Schreibens im Horizont der politisch-sozialen und medialen Dynamiken. Es untersuchte die grundlegenden Aspekte des „unglücklichen Bewusstseins der Gegenwart" in den erzählerischen Werken verschiedener zeitgenössischer Autor*innen. Dabei wurden insbesondere die Ästhetik und Rhetorik des Erzählens untersucht.

Zu diesem akademischen Teil kam ein künstlerischer hinzu, da die französische Schriftstellerin Maylis de Kerangal vom Institut Pierre Werner eingeladen wurde, um über ihr Werk zu sprechen und es in Bezug auf das Thema des Kolloquiums einzuordnen. Das Gespräch, das von Alexandre Gefen, Forschungsdirektor am CNRS und Referent des Kolloquiums, moderiert wurde, fand am Abend des 2. Dezember statt. Die beiden Veranstaltungen, das Kolloquium und das Gespräch, ermöglichten einen wertvollen akademischen Austausch zwischen Forschenden und Studierenden der drei teilnehmenden Universitäten. Sie hoben außerdem die Konvergenzen in der Forschung zwischen den französischen, deutschen und luxemburgischen Ansätzen zum zeitgenössischen literarischen und kulturellen Korpus hervor, was in naher Zukunft in einem gemeinsamen Publikationsprojekt resultieren dürfte.

Dank der Unterstützung der Universität der Großregion konnten Fachleute aus Deutschland, Frankreich, Italien und Belgien eingeladen werden, ohne die die Verknüpfung der Ansätze nicht möglich gewesen wäre.

Weitere Informationen auf der Webseite der Universität Trier.

Kontakt:

PD Dr. Alex Demeulenaere
demeulen@uni-trier.de
+496512012217
Romanistik, Universität Trier